Lärmschutz in Wohnung und Haus
So schützen sie sich in ihrer Wohnung oder Haus gegen Lärm
Der nachträgliche Einbau von Material zur Schalldämmung kann für Ruhe in der Wohnung oder im Haus sorgen und den Frieden mit den Nachbarn wahren. Straßenverkehr, Fluglärm, Musik und Stimmengewirr aus Kneipen und Clubs oder einfach nur die polternden Schritte des Nachbarn: Lärm begegnet uns überall und wir können unsere Ohren nicht vor ihm verschließen. Aber jeder handwerklich begabte Mensch hat in seiner Wohnung Möglichkeiten, den Schall zu reduzieren.
Oft kommt er durch das geschlossene Fenster. Wer an Straßen, in Flughafennähe oder an einer Bahnlinie wohnt, sollte über neue Fenster nachdenken. Moderne Schallschutzfenster bringen viel, allerdings verlangen diese Modelle besondere Sorgfalt beim Einbau.
Denn Schallschutzgläser sind mit bis zu etwa zehn Millimetern mindestens doppelt so dick wie normale Scheiben und entsprechend schwer. Sie müssen in einem dichten Rahmen sitzen, der an das Mauerwerk angeschlossen wird. Die Vorgaben aus der Norm für einen luftdichten Einbau, müssen beachtet werden und sollten nur an erfahrene Handwerkersunternehmer vergeben werden.
Auch wenn für die neuen Fenster Fördermittel, z.B. der KfW in Anspruch genommen werden sollen, ist meist eine Handwerkerrechnung als Beleg und die Miteinbeziehung eines Energieberaters erforderlich.
Man sollte nur zugelassene Systeme benutzen und auf die Auszeichnung achten. Ein Schallschutz von 30 bis 60 Dezibel ist durchaus effektiv.
Trittschalldämmung zum Wohle der Nachbarn
Eine andere Lärmquelle ist ein harter Fußboden ohne oder mit unzureichender Trittschalldämmung. Er kann die darunter wohnenden Nachbarn zur Verzweiflung bringen, stört aber auch oft die Bewohner selbst. Wer zum Beispiel Laminat verlegt, sollte darunter eine Trittschalldämmung einplanen. Auch Teppiche oder andere Bodenbeläge dämpfen den Schall. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Rückseite des Teppichs aus geschäumtem Material besteht. Nur dann nimmt dieser optimal den Schall auf.
Um sich vor Geräuschen aus der Nachbarschaft zu schützen, können die Innenwände gedämmt werden. Das geht gut mit Gipskartonplatten, auf deren Rückseite Schalldämmmaterialien wie Styropor oder Fasermaterialien mit Gummi angebracht werden. Dabei dürfen die Anschlüsse der vorgesetzten Bauteile die Wand nicht direkt berühren. Jedoch muss eine mögliche Hinterströmung mit feuchter Raumluft vermieden werden.
Soll das Dach gedämmt werden, müssen Dämmstoffe mit einer höheren Masse eingesetzt werden. Geeignet sind etwa Holzfaserplatten. Auch hier ist eine flexible Verkleidung der inneren Schale notwendig. Auf einer Federschiene können doppellagige Gipskartonplatten aufgebracht werden, die wirkungsvoll gegen Lärm schützen.
Lärmquelle ist schwer auszumachen
Ursache für schlechten Schallschutz sind oft nachträglich ausgetauschte Ver- und Entsorgungsleitungen. Installationsrohre dürfen nur in Wänden mit Wandgewichten über 200 Kilogramm pro Quadratmeter verlegt werden. Vor allen anderen Wänden müsse getrennt vom Baukörper eine Vorwand (Installationsschacht) errichtet werden. Alle Rohre und Leitungen müssen natürlich auch gedämmt werden. Es gibt bereits im Handel diverse Schallschutzrohre für Abwasserleitungen zu kaufen.
Oft ist die eigentliche Lärmquelle nur sehr schwer auszumachen. Laien täuschen sich leicht, Hören Krach aus der oberen Wohnung, denken sich, dass dem mit der Dämmung ihrer Decke beizukommen ist. Dabei kann es sich um Nebenwegübertragungen handeln.
Dann verbreitet sich der Schall zum Beispiel über die Wände und eine Deckendämmung wäre völlig unnütz. Stattdessen müssen die Wände gedämmt werden. Eigentümer holen daher am besten vor Beginn der Arbeiten einen Fachmann in die Wohnung.
Bei Modernisierungsmaßnahmen sollte ein Fachmann mit einbezogen werden, um bereits bei der Baustoffauswahl und der Planung die Weichen zu stellen.